Special Moves

Während der Aufnahmen zur ersten Live-CD "Special Moves" ist es nun also endlich geschehen. Innerhalb von drei Nächten im Frühjahr 2009 nahm die Band in Brooklyns Music Hall of Williamsburg die elf Songs auf (beziehungsweise 17, wenn man sich das Vinyl oder den CD-Download des Albums besorgt), und die Regisseure Vincent Moon und Nathanaël Le Scouarnec (R.E.M. "Supernatural Superserious") haben mit der Kamera draufgehalten und zwischen den Straßen des Viertels die dunklen und düsteren Schatten des Quartetts eingefangen.

Das Bild ist dabei durchweg in körnigerem Schwarz-Weiß gehalten, die Bandperformance startet mit dem lang gezogenen "The Precipice". Eine instrumentale Klangkulisse zwischen Gitarren und stoisch-vertracktem Beat, die sich mit den Bildern des Eigenlebens der nächtlichen Straßen von New York, mit ihren qualmenden Gullideckeln, Taxischeinwerfern und herumstehenden wie flanierenden Menschen mischt.

Klar: Die Visualisierung von Mogwais instrumentaler, oft cineastischer Musik scheint eigentlich von vornherein nur allzu logisch. Wie gut diese Verbindung funktioniert, zeigt sich aber dann doch erst, wenn man die recht künstlerisch anmutenden Bilder zwischen Live-Performance und Großstadt-Finsternis selbst anschaut. Zusammengenommen wirkt alles ein wenig wie die Beamer-Projektionen bei Konzerten, die die Sinnesorgane bis zur Kapazitätsgrenze ausreizen. Ein Film ist dies damit natürlich nicht, eine schlichte, wenn auch gekonnt eingesetzte Untermalung der Musik von Mogwai jedoch allemal. Die verspielten und teils sperrigen Melodie-Läufe, ihre Höhen und Tiefen, das abwechselnde Laut und Leise - alles gewinnt an Intensität.

Enthalten sind acht Songs, dazu weiteres Live-Bonusmaterial. Und nur wer die Schallplatte auf Vinyl besorgt oder den Download betätigt, kann alle Songs des DVD-Materials zusammentragen, denn die Video-Tracks wie "New Paths To Helicon Part 1" oder "Scotland's Shame" finden sich nicht auf der regulären CD, die der DVD beiliegt.