Gut Ding will Weile haben - Lene Marlin überstürzt nichts. Nach ihrem Platin-veredelten Debüt "Playing My Game" dauerte es nicht weniger als fünf Jahre, bis sie mit dem zweiten Album "Another Day" wieder etwas von sich hören ließ. Dann dauerte es erneut zwei Jahre, bis "Lost In A Moment" erschien. Und erst jetzt wieder, ganze vier Jahre später, gibt es ein neues Lebenszeichen von der Norwegerin: "Twist The Truth", eine in sich geschlossene, zarte, melodische Romanze. Wie gesagt: Gut Ding will Weile haben. ~ Nina Hortig (teleschau) aufklappen »
Auch wenn es sich der Titel des neuen Albums wünscht: Die Wahrheit lässt sich nicht so leicht drehen und wenden, wie es einem passt. Mit zunehmendem Rückzug aus der Öffentlichkeit verschwand mehr und mehr auch Lene Marlins Erfolg. An die Aufmerksamkeit und Begeisterung, die ihr Debüt der damals erst 18-Jährigen einbrachte, konnten die Nachfolger bei Weitem nicht mehr anschließen. Was wohl eher an dem Aus-den-Augen-aus-dem-Sinn-Prinzip denn an ihrer Musik liegen dürfte. Denn die hat sich immer einen gewissen Zauber behalten, ob der nun von Lenes einprägsamer Stimme, den sehr intimen, kleinen Geschichten oder der naiven Romantik, die ihre Musik verströmt, ausgehen mag.
Ihrem Stil bleibt Lene Marlin treu. Mit glöckchenklarer Stimme singt sie in akustischen Songwriterpopsongs darüber, sich einfach in sein Schicksal zu ergeben, aus Fehlern zu lernen, die Liebe gefunden zu haben und wie es wäre, wenn man sie wieder verlöre. Ihre Geschichten erzählt die Norwegerin in einfachen, schnörkellosen Worten. Um so reicher schmückte sie ihre neuen Kompositionen aus, kleine melancholische, reich instrumentierte Anregungen zum Versinken. Ob Banjo, Dobro, Trompete, Viola oder Vibrafon - in jedem Song gibt es nicht nur eine neue Story, sondern auch ein musikalisches Extra zu entdecken.