And Then Boom

Bunter Pop, der sich seine Einflüsse von überall holt, der hedonistisch abfeiert und auch ganz gerne Bewusstseinserweiterung samt entsprechender Substanzen postuliert, also. Oder auch: Der Sound, der 2008 groß war. Es wäre sicher unfair, Iglu & Hartly Trittbrettfahrertum zu unterstellen, aber zu MGMT verhalten sie sich in etwa so wie, um bei dem Vergleich zu bleiben, Crazytown seinerzeit zu Faith No More. Bedeutet: Das visionäre Potenzial der Band wird auf "& Then Boom" nur begrenzt ausgespielt. In erster Linie bemüht sich die Gruppe, die Raps und meistens gesungenen Hooklines mit cheesy Neunziger-Synthies zu untermalen. Dass ist oft genug - etwa in "Violent & Young" - viel zu viel. Außerdem erinnert's einfach an viele, die man nicht mehr hören möchte - Guru Joshs unlängst ohnehin schon recyceltes "Infinity" etwa, oder das Gesamtwerk von Michael Cretu.

Unter all diesem Kleister und Kleber, unter diesen elend vielen Schichten musikalischer Spachtelmasse, geht leider die Essenz der Songs völlig verloren. "Build" mit seinem Vocoder-Wahnsinn macht zum Beispiel durchaus Spaß - bis nach kaum einer Minute Michael Cretu und Shifty übernehmen. "In This City" hingegen bleibt ein Hit, funktioniert zumindest als Tanzbodenknaller ganz gut. Auch sollte man erwähnen, dass das Trio live durchaus fetzt. Aber die Platte? Geht leider nicht und ist ein klarer Fall für den Mantel des Schweigens.