Collateral Defect

Was auf dem Vorgänger noch relativ neu klang, ist nun auf "Collateral Defect" schon ein etwas bekannterer Stoff. Nichtsdestotrotz bleiben Graveworm ihrer Linie treu. Nach dem etwas nervigen Intro "Reflections" folgt gleich ein Gitarren-Gewitter, das sich gleich im Ohr festsetzt, die bekannten Bombast-Keyboard-Klänge und Stefans Wechsel aus Brüllen und Kreischen ist wieder mit von der Partie. Auch das darauffolgende "Touch of Hate" bleibt dieser Linie treu. Darin gibt sich neben Stefan Kataklysm-Shouter Marizio Iacomo die Ehre. Sehr hörenswert. Das nächste Intermezzo gibt es einige Titel später - bei "Fragile Side" gibt Mattze von The Sorrow seinen Saft dazu. Die zwei ergänzen sich super und zeigen, dass auch unbekanntere Gesichter einer Platte mal ganz neuen Dampf verleihen können. Für mich DAS Highlight dieses Longplayers. Es geht weiter mit einer Cover-Version des Klassikers "I Need A Hero" von Bonnie Tyler. Zu meinem Erstaunen passt die Graveworm-Version ganz gut auf die Scheibe und könnte glatt als ein Song der Südtiroler durchgehen. Abgeschlossen wird dann mit zwei weiteren, mittlerweile dann doch sehr monoton klingenden Songs und einem überlangen Outro.

Zieht man Intro, Outro und Cover ab, bleiben nur noch sieben echte Graveworm Songs mit einer Spielzeit von nicht einmal einer halben Stunde. Kein besonders lobenswerter Aspekt. Das soll allerdings nicht heißen, dass hier ein schlechtes Album produziert wurde, allerdings bemerkt man wirklich, dass an vielen Stellen zu wenig Zeit investiert wurde. Für Fans nichtsdestotrotz eine Empfehlung wert.