Eugene McGuinness

Leider ist das nicht ganz so leicht auszumachen. Schon seine Herkunft ist mit mehreren Orten verbunden: Die Eltern stammen aus Nordirland, geboren ist McGuinness in London, aufgewachsen aber in Liverpool. Und in Interviews gibt er als Einflüsse Broadway-Komponist Stephen Sondheim, die Irish-Folk-Punker The Pogues und Grime-Star Dizzee Rascal und die über der Popmusiktradtion thronenden The Kinks zu Protokoll.

Aber auch wenn es auf den ersten Blick so scheinen mag, ganz jenseits des britischen Gitarrenpop-Zeitgeistes bewegt sich Eugene McGuinness dann doch nicht. Er gehört aber eben eher zu der Sorte Alleskenner und -könner, die schmissigen Nummern bewegen sich - grob gesagt - irgendwo zwischen The Young Knives, Mystery Jets und Hot Club de Paris. Zusätzlich paart er sein Musikwissen aber mit der Songwriter-Sensibiltät eines Badly Drawn Boy. Oder so.

Näher kommt man an "Eugene McGuinness" nämlich kaum ran. Denn von der Ergebnisseite aus betrachtet klingt etwa das schwelgerische "Those Old Black And White Movies Were True" nach Rufus Wainwright, der einen verschollenen Doris-Day-Klassiker intoniert. Oder erinnert das lässig trabende "Not So Academic" an Adam Greens bessere Versuche, große Entertainer zu imitieren. Das Klingt-doch-wie-Ratespiel könnte man noch ewig so weitertreiben. Oder natürlich vereinfachend von Eklektizismus sprechen. Lieber aber von einem wirklich ausgezeichneten Debüt.