To the Death

Im Presseinfo werden die Amerikaner als "Sprachrohr der militanten Vegan/Straight-Edge Bewegung" bezeichnet. Einer Gegenbewegung, bei der harte Drogen ebenso wie Tabak und Alkohol tabu sind. Dazu gesellt sich der Veganismus. Bevor an Stromgitarren gedacht wird, kommen einem Tierschutzaktionen in den Sinn, bevor der Kopf im Takt geschüttelt wird, macht er sich Gedanken über die außergewöhnliche Lebenseinstellung. Earth-Crisis-Konzerte sind geprägt von heftigsten Publikumsbewegungen, sind bollernde Kraftwerke, angefeuert von unerbittlichem Hardcore. Und nichts anderem. Der "Spiegel" sprach im Zusammenhang mit der Szene von den "härtesten Weicheiern der Welt". Tiere raus aus dem Container, Musiker rein. Und dann mit aller Macht gegen die Wände treten. "To The Death" funktioniert - Karrierepause hin oder her - nicht viel anders als damals.

Warum auch: In Zeiten von Fleischskandalen und Komasaufen sind die asketischen Gedanken attraktiver denn je. Dazu ein Wutbrocken nach dem anderen. Was Earth Crisis als Geschenk ihrer Rückkehr mitbringen, ist wenig abwechslungsreich, aber in seiner Konsequenz verständlich. Der Reigen beginnt mit "Against The Current", sofort wird ausgeteilt. Zack. Aua. Nicht nur was sich heutzutage Metalcore schimpft, bekommt eins an die Backe. Karl Buechner bellt, der Rest greift über die unerbittliche Rhythmusseite an. So geht es weiter, am Tempo wird ebenso vorsichtig geschraubt wie am Tor, durch das Einflüsse hereinströmen können. Gesegnet mit einer hervorragenden Produktion und einem Mix-Feinschliff von Tue Madsen (The Haunted, Hatesphere) geht "To The Death" als ordentliches Comeback durch, das vom Original kommt und wie ein Original klingt.