Live from Austin TX

Am 13. September 2006 waren also auch Calexico bei "Austin City Limits" zu Gast. Vorausgegangen war die Veröffentlichung des vergleichsweise düsteren "Garden Ruin", ihrem fünften Studioalbum, das die süffige Sombrero-Folklore der Vorgängerplatten spürbar zurückschraubte. Die stärker experimentellen Songs des Albums bilden entsprechend auch das Korsett des Gigs: das bedächtige "Cruel", das recht klassische "Roka" und das episch-hypnotische "All Systems Red", das hier in ein ungewohnt rockiges Finale mündet. Mit Steel-Guitar und Bläsern werden auch frühe Glanzstücke wie das Instrumental "El Picador" und die 2001er-Single "Crystal Frontier" auf den Punkt gebracht.

Ein wenig schlägt es live schon ins Kontor, dass Joey Burns nicht der ausdrucksstärkste Sänger ist. Doch die Band fängt das spielend auf und widmet ihr ausgezeichnetes Love-Cover "Alone Again Or" deren kurz zuvor verstorbenem Sänger Arthur Lee. Den Höhepunkt ihrer Show lassen sich Calexico zuletzt aber doch klauen. Dann nämlich, als Sam Beam von den befreundeten Iron & Wine die Bühne betritt und das wunderbare "He Lays In The Reins" von der gemeinsamen Split-EP von 2005 anstimmt. Gestört hat sich daran sicher niemand.