Little Piece of Dixie

Nicht, dass sie die alte Tante Südrock von einer bisher unbekannten Seite zeigen, doch ihr Amalgam aus Einflüssen von Lynyrd Skynyrd, Black Crowes, den jungen Rolling Stones, Led Zeppelin und ZZ Top tragen sie mitreißend voller Inbrunst und Spielfreude vor. Selbst bei Midtempo-Stücken wie "I'd Be Lyin'" spürt man die frei fließende Energie des Quartetts, das seine Melodien mit Bravour über den staubigen Parkour jagt und dabei jede Menge Groove und Beats zwischen den klassischen Licks platziert. Die vielstimmigen Vokals (sehr schön: "Prayer For The Little Man") surfen maßgeschneidert und passgenau auch über ruppigere Passagen und lassen die stellenweise noch etwas ungelenk wirkenden Songs ihres keinesfalls durchschnittlichen Debüts "Bad Luck Aint No Crime" im Hintergrund zurück.

Blackberry Smoke zelebrieren eine gute Dreiviertelstunde ihr perfekt austariertes System aus Blues, Country und Rock, und spätestens beim hymnisch dahin gleitenden Finale "Freedom Song" hat man die Südstaatler endgültig ins Herz geschlossen. Dann will man eigentlich nur noch eines: "Little Piece Of Dixie" ein zweites Mal hören.