Controlling Crowds

Das sechste Studioalbum teilt sich in drei, beziehungsweise vier Parts, je nachdem für welche der beiden CD-Versionen man sich entscheidet. Die Doppel-CD-Edition enthält nämlich nicht nur den zusätzlichen vierten Part, sondern auch noch das Video zur ersten, verträumt-vertrackten Nummer "Bullets" und ein Making-Of des Albums. Das gewöhnliche Album hat nur drei Parts, die aber auch nur knapp unter der Schallgrenze von 80 Minuten bleiben und so mehr als genug Material für die ausschweifend arrangierte Klangreise mit den Reiseleitern und Gründungsmitgliedern Danny Griffiths (E-Gitarre und Bass) und Darius Keeler (Keyboards) liefern.

Dabei bedienen sich die Herren gleichermaßen großzügig bei klebrigem 70er-Jahre-Sentiment, zeitgemäßeren, vertrackten Beatstrukturen und einer heftigen Dosis aus den Tiefen der Synthie-Speicherkarten. TripHop und Psychedelic schließen sich zwar auf eine Art aus, werden hier aber trotzdem kombiniert und wissen dann doch nicht recht, ob sie zusammen lieber Kaufhaus-Hintergrundmusik oder anspruchsvolle Zuhörerkunst sein möchten.

Größter Stolperstein für diejenigen, die schon mit den Vorgängern wie dem viel gelobten "Noise" von 2004 oder "Lights" von 2006 Freundschaft geschlossen haben, ist wohl der Sprechgesang, oder direkter noch Rap, der ab Song 5, "Quiet Time" regelmäßig Einzug erhält. Der Klang will ein wenig in Richtung Tricky, Goldie und Massive Attack ausschlagen, ist dafür aber dann doch zu bieder und vorhersehbar, um wirklich eine eigenständige Figur abzugeben. Am Ende bleibt ein sympathisches, trippiges Album mit zahlreichen musikalischen Elementen, die aber möglicherweise viele Hörer wegen ihrer Unstetigkeit überfordern könnten.