Sketches

Bruns Fans kennen diese Stücke - bis auf zwei - schon von ihrem letzten Album "Changing of Seasons". Irgendwie bescheiden klingt das, ist aber eine schöne Idee: Zurück zum Anfang, den Ursprung der Songs offenlegen und ihnen damit noch mehr Seele verleihen. Die Fans jedenfalls danken es ihr: Eigentlich war "Sketches" nur als Onlineveröffentlichung für Liebhaber gedacht, die Nachfrage verlangte jedoch eine reguläre Veröffentlichung. Das mag an der besonders intimen Stimmung liegen, die das Album vom ersten bis zum letzten Ton umgibt. Bruns Stimme trägt die Folksongs als bestimmendes Element, mal klingt sie nach der jungen Joni Mitchell, mal nach einer etwas herberen Cat Power.

"Sketches" lohnt sich also nicht nur für Fans der inzwischen in Stockholm lebenden Norwegerin, die nebenbei Mitbetreiberin eines Plattenlabels ist und ihre Karriere ganz kredibel als Straßenmusikerin in der Fußgängerzone begonnen hat. Und in Zeiten, in denen Folksängerinnen wie Leslie Feist und Amy Macdonald wieder die großen Stadien füllen, sollte auch Ane Brun ein bisschen mehr vom großen Kuchen abbekommen. Vielleicht mit ein bisschen weniger Bescheidenheit.