Nas

Nas

Nasir Jones hat uns in den letzten Jahren schon einige Freude bereitet. Songs wie "Lifes A Bitch" oder Alben wie "Illmatic" haben den Hip-Hop der Neunziger Jahre geprägt. Seine Texte zählen heute wie damals zu den besten. Doch trotz der Erfolge, den Hitsingles und den Nummer eins Alben beharrt Nas auf einige Grundsätze, die sich konsequent durch seine Karriere ziehen. Zum Bespiel hat er bis heute nicht vergessen wo er her kommt, und so etwas wie Tabus gibt es für ihn nicht. Sein letztes Album "Hip Hop Is Dead" schien dabei schon fast der Gipfel zu sein, doch als er seine neue Platte auch noch mit dem Titel "Nigger" versehen wollte, spielten die Medien endgültig verrückt. Selbst das Weiße Haus schaltete sich ein, und so wurde trotz vielen Befürwortern der Name in "Untitled" sprich namenlos geändert.

Das Album beinhaltet kaum Songs die man nebenbei laufen lassen kann, denn eigentlich müsste man sich mit den Lyrics und einem Wörterbuch in die nächstliegende Bibliothek begeben, um dort die afroamerikanische Geschichte zu studieren. Zweifelsohne ist die von Polow Da Don produzierte Nummer "Hero" eine richtig starke Hymne. Der Track "Make The World Go Round" ist in die Kategorie "alltagstauglich" einzuordnen. Produzentenduo Cool & Dre liefern einen radiotauglichen Beat, der mit R&B Sänger Chris Brown und Westcoastfreund The Game vervollständigt wird.

Auf dem Eröffnungstrack "Queens Get The Money" finden sich Blues Einflüsse ebenso wie auf "You Cant Stop Us Now", für die sich Salaam Remi verantwortlich zeigt. Düstere und sogar rockige Momente wenn Dead Prez Revolutionär stic.man die Finger an den Reglern hat. In "America" stellt er gleich die Politik des ganzen Landes in Frage. Es ist nicht ganz einfach für uns als Europäer dieser Masse an Zitaten, Namen und Querverweisen zu folgen.

Nas ist hier schon etwas besonderes gelungen. Musikalisch sorgen auf einigen Tracks akustische Instrumente wie Piano, Gitarre für eine ruhige Stimmung. Wer sich mit dem Inhalt identifizieren kann wird es feiern und über die teilweise vorhandene Eintönigkeit hinweg sehen. ~ Daniel Gräbner aufklappen »